Wir sind Irene und Sebastian, stolze Eltern von drei wunderbaren Kindern und absolute Reisejunkies. Seit Jahren bereisen wir verschiedene Länder, um die Welt zu entdecken und gemeinsam als Familie Abenteuer zu erleben.
Unsere Reisesucht begann mit einem einfachen Traum: Wir wollten unseren Kindern zeigen, wie groß und vielfältig die Welt ist, und ihnen eine Bildung ermöglichen, die weit über das hinausgeht, was in einem Klassenzimmer vermittelt werden kann. Also kauften wir uns vor acht Jahren ein Wohnmobil und bereisten Europa.
Seitdem haben wir atemberaubende Orte und spannende Kulturen kennengelernt und unvergessliche Erlebnisse gesammelt. Jeder Ort hat uns als Familie bereichert.
Auf dieser Seite möchten wir unsere Abenteuer mit Dir teilen. Hier findest du unsere Reiseberichte, praktische Tipps und Inspirationen für Dein eigenes Abenteuer.
Wir möchten zeigen, dass ein Leben voller Reisen und Freiheit möglich ist – auch und gerade mit Kindern.
Unsere Werte sind Offenheit, Neugier und der Mut, neue Wege zu gehen. Wenn wir eins gelernt haben, dann das: Die besten Erinnerungen entstehen oft abseits der ausgetretenen Pfade.
Schön, dass Du uns auf unserer Reise begleitest!
Irene & Sebastian
Von Nuwara Eliya aus setzten wir unsere Reise erneut mit dem Zug fort. Erneut ohne Reservierung. Die gibt es nämlich nur über den Schwarzmarkt bei dubiosen Händlern, die in mafiösen Strukturen Sitzplatztickets zu völlig überteuerten Konditionen verkaufen. Man sitzt dann in einem separaten Abteil und bekommt vom eigentlichen Erlebnis des Zugfahrens unter Einheimischen nicht viel mit. Dieses Mal hatten wir sogar Glück, es gelang uns, Sitzplätze zu ergattern.
Tipp am Rande: Wer mit dem Zug in Sri Lanka unterwegs ist, sollte die 3. Klasse nicht unterschätzen. Der Komfort unterscheidet sich nur minimal von der 2. Klasse, aber oft gibt es mehr Platz und fast keine Touristen. So saßen wir inmitten Einheimischer entspannt am Fenster, ließen die Landschaft vorbeiziehen und konnten dieses einmalige Erlebnis in Ruhe genießen: grüne Hügel, Teeplantagen, kleine Bahnhöfe mitten im Nirgendwo und winkende Menschen am Gleis.
In Kandy angekommen, erwartete uns ein echtes Highlight: unsere Unterkunft. Eine geräumige Penthousewohnung, lichtdurchflutet und mit Panoramafenstern ausgestattet. Von hier hatten wir nicht nur einen fantastischen Blick über den See von Kandy, sondern auch direkt hinüber zum berühmten Zahntempel. Ein Ort, den man aus Reiseführern kennt – und den wir nun für einige Tage quasi vor der Haustür hatten. Der Gedanke, hier zu sein, fühlte sich einfach besonders an. (Kontaktiere uns gerne, wenn Du einen Link haben möchtest!)
Am nächsten Tag stand der Besuch des „Sri Dalada Maligawa“, des Zahntempels, auf dem Programm. Er ist das spirituelle Herz Sri Lankas und zugleich eine der wichtigsten buddhistischen Pilgerstätten weltweit. Denn hier wird, so erzählt es die Legende, ein Zahn des Buddha aufbewahrt. Seit Jahrhunderten ist dieser Zahn nicht nur ein religiöses Symbol, sondern auch ein politisches – wer ihn besitzt, gilt als rechtmäßiger Herrscher Sri Lankas.
Schon der Weg dorthin hatte etwas Feierliches. Zwischen weißen Mauern mit geschnitzten Lotusblüten, flankiert von Mönchen in orangefarbenen Roben und Pilgern in weißer Kleidung, betraten wir die Tempelanlage. Räucherwerk lag in der Luft, es herrschte eine Stimmung, die schwer in Worte zu fassen ist: Würde, Heiligkeit, tiefe Hingabe – und gleichzeitig eine lebendige Energie.
Besonders eindrucksvoll: Wir waren zufällig genau zu dem Zeitpunkt dort, als die wöchentliche Reinigung der Zahn-Reliquie stattfand. Das Heiligtum selbst ist gut gesichert und verborgen, doch schon allein die Atmosphäre während dieser Zeremonie zu erleben, war bewegend. Gläubige knieten nieder, schlossen die Augen und murmelten Gebete, zwei Mönche vor dem Schrein verpackten am Ende des Rituals feierlich den riesigen Schlüsselbund in einem Tuch und zogen von dannen. Man spürte, dass dieser Ort für die Menschen hier weit mehr ist als nur ein historisches Denkmal – er ist ein Stück Identität und Hoffnung.
Nach so viel Eindrücklichkeit wollten wir den Rest des Tages etwas leichter gestalten. Wir spazierten durch die Altstadt von Kandy, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein Gewirr aus alten Gebäuden, kleinen Läden, Straßenhändlern – bunt, lebendig und voller Geräusche. Die Kinder hatten ihren Spaß daran, zwischendurch auch mal ganz „alltägliche Dinge“ zu tun: Es gibt hier mit dem KCC (Kandy City Centre) tatsächlich eine moderne Shopping Mall, die westlichen Standards in nichts nachsteht. Die Kinder liebten es zu stöbern, ein Eis zu essen und ein bisschen zu bummeln. Dieser Kontrast zwischen tiefer Spiritualität am Morgen und quirligem Stadtleben am Nachmittag machte den Tag rund.
Am dritten Tag in Kandy entschieden wir uns bewusst für eine Pause. Nach den vielen Erlebnissen der letzten Wochen war es genau das Richtige, einfach in unserer Wohnung zu bleiben, den Blick über die Stadt schweifen zu lassen und die Eindrücke sacken zu lassen.
Doch zuerst stand ein wenig Schulunterricht auf dem Programm: Mathe und Deutsch. Die Kinder müssen den Stoff des verpassten Schuljahres ja selbstständig durcharbeiten. Irene und Sebastian planten derweil die nächsten Schritte unserer Reise.
Unser letzter Tag in Sri Lanka begann ganz entspannt – wir schliefen aus und nutzten die Gelegenheit, ohne Hektik in den Tag zu starten. Gleichzeitig war es ein besonderer Tag: Marlenes 14. Geburtstag.
Schon am Vortag hatten Maximilian und Sebastian heimlich in der Stadt eine Geburtstagstorte organisiert, und so konnten wir nach dem Frühstück feiern. Eine Torte, Kerzen, ein kleiner Geburtstagsmoment hoch oben über den Dächern von Kandy – das war sicher einer der außergewöhnlichsten Geburtstage überhaupt.
Nach der kleinen Feier machten wir uns mit dem TukTuk auf den Weg zum Royal Botanical Garden von Peradeniya, einem der bekanntesten botanischen Gärten Asiens und nur wenige Kilometer außerhalb von Kandy gelegen. Was uns dort erwartete, war schlicht überwältigend: Über 4.000 verschiedene Pflanzenarten auf einer Fläche von rund 60 Hektar – ein Paradies an Grün, Farben und Düften.
Viele Schulkassen waren im Botanical Garen unterwegs, wir wurden von ihnen freundlich auf Englisch begrüßt, und Maximilian, Marlene und Mathilda wurden um Fotos gebeten. Die offene und herzliche Art der Menschen in Sri Lanka ist etwas, was uns von diesem Land noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir spazierten unter majestätischen Baumriesen hindurch, entdeckten Orchideen in unzähligen Variationen, bunte Schmetterlinge, Vögel und immer wieder diese beeindruckenden Flughunde, die in Scharen in den Baumwipfeln hingen und die Szenerie fast unwirklich machten. Affen liefen in Horden durch den Park und wir mussten gut aufpassen, dass wir nicht "überfallen" wurden.
Besonders berührend war der Teil des Gartens mit den sogenannten Memorial Trees, die von Staatsoberhäuptern und Persönlichkeiten gepflanzt wurden: Von Zar Nikolaus über Königin Elizabeth bis hin zu aktuellen Politikern – jeder Baum trägt eine kleine Geschichte, und gemeinsam ergeben sie ein lebendiges Stück Weltgeschichte.
Die Ruhe dieses Ortes tat uns gut – nach so vielen intensiven Erlebnissen auf der Insel war der Garten der perfekte Abschluss.
Am Nachmittag ging es zurück in die Stadt, ins Kandy City Centre, das moderne Einkaufszentrum im Herzen der Altstadt. Im Foodcourt stärkten wir uns noch einmal mit lokalen Gerichten und genossen die letzte Gelegenheit, das Treiben in der Stadt auf uns wirken zu lassen.
Zurück in unserer wunderbaren Penthouse-Wohnung mit Blick auf den See und den Zahntempel stand der organisatorische Teil des Tages an: Wir füllten die Traveller’s Declaration für die Einreise in unser nächstes Land aus – ein Formular, das überraschend detailliert war. Außerdem kümmerte sich Sebastian um eine eSIM, dieses Mal über Airalo statt wie bisher über YESIM.
Am nächsten Tag hieß es dann: Packen. Gegen Mittag kam unser Van, und wir machten uns auf die dreistündige Fahrt zum Flughafen von Colombo. Von dort sollte unsere Reise weitergehen – lasst euch überraschen, wo es für uns als nächstes hingeht!
Sri Lanka hat uns tief berührt. Wir sind mit der Vorstellung angekommen, ein schönes und abwechslungsreiches Land zu erleben – und haben so viel mehr gefunden. Kaum ein Ort auf der Welt vereint auf so engem Raum eine solche Vielfalt: goldene Strände mit wilder Brandung, sattgrüne Teeplantagen in den Bergen, uralte Königsstädte voller Geschichte und Spiritualität, quirlige Märkte, Regenwald und Nationalparks mit einer faszinierenden Tierwelt.
Doch was uns am meisten beeindruckt hat, waren nicht die Orte selbst, sondern die Menschen. Überall wurden wir offen und herzlich empfangen – von TukTuk-Fahrern, die uns ihre Geschichten erzählten, über Familien, die uns in Tempeln Süßigkeiten anboten, bis hin zu lachenden Kindern am Straßenrand, die uns neugierig zuwinkten oder Fotos mit uns machen wollten. Sri Lanka hat ein großes Herz, und wir durften es mehrfach spüren.
Natürlich gab es auch herausfordernde Momente: Stromausfälle bei 35 Grad, spontane Planänderungen, wenn ein Fahrer plötzlich nicht kam, oder Unterkünfte, die nicht ganz das hielten, was sie versprachen. Doch genau diese Situationen haben uns gezeigt, wie wichtig Gelassenheit und Flexibilität auf Reisen sind – und die feste Überzeugung, dass am Ende immer alles gut wird.
Für uns als Familie war Sri Lanka ein Abenteuer voller gemeinsamer Erlebnisse. Unsere Kinder haben gelernt, wie man in einem überfüllten Zug einen Platz ergattert, dass man sich auf das landestypische Essen auch mal einlassen muss und dass ein Stromausfall kein Weltuntergang ist. Und wir als Eltern haben erlebt, wie wertvoll es ist, mit ihnen solche Momente zu teilen – Augenblicke, die man nicht planen kann, die aber genau deshalb so unvergesslich werden.
Sri Lanka ist kein Land, das man einfach bereist und wieder abhakt. Es ist ein Land, das man erlebt, das einen manchmal herausfordert, aber dafür mit unzähligen kleinen und großen Wundern belohnt. Wir nehmen Erinnerungen mit, die bleiben werden – an das Lächeln der Menschen, an Zugfahrten mit offenen Türen durch Nebelschwaden im Hochland, an stille Momente in uralten Tempeln und an Sonnenuntergänge, die den Himmel in allen Farben leuchten ließen.
Sri Lanka hat uns gelehrt, das Tempo rauszunehmen, das Ungeplante zuzulassen – und einfach im Moment zu sein. Es war die perfekte erste Station auf unserer großen Reise.