unsere Traumziele

Traumziele Asien

aus unserem Reiseblog:

Von Sigiriya an die Ostküste

Strandtage zwischen Uppuveli und Batticaloa

Abschied aus Sigiriya – und ein kleines Abenteuer am Geldautomaten

Unsere Tage in Sigiriya waren intensiv, voller Eindrücke und Begegnungen, die wir so schnell nicht vergessen werden. Doch irgendwann hieß es: weiterziehen. Bevor wir uns von unserem wunderbaren Gastgeber Suriya verabschiedeten, mussten wir noch eine ganz praktische Sache erledigen – Bargeld besorgen. In Sri Lanka läuft fast alles in bar, und viele Unterkünfte erwarten die Bezahlung vor Ort.

An diesem Vormittag war jedoch ausgerechnet flächendeckend der Strom ausgefallen. Eine bange Frage schlich sich in unsere Köpfe: Würde der Geldautomat überhaupt funktionieren? Schließlich waren wir mitten in einer ländlichen Gegend, weit entfernt von großen Städten. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass der Automat mit einem Notstromaggregat ausgestattet war. Mit einer Mischung aus Erleichterung und Dankbarkeit hielten wir kurze Zeit später unsere Rupien in der Hand – bereit für die nächsten Etappen.

Zurück bei Suriya verstauten wir unsere Rucksäcke im Van, den er für uns organisiert hatte. Der Abschied fiel uns schwer. Suriya und seine Familie hatten uns in dieser kurzen Zeit das Gefühl gegeben, ein Zuhause im Dschungel gefunden zu haben. Mit einem letzten Blick auf den Löwenfelsen von Sigiriya fuhren wir los – Richtung Osten, dem Meer entgegen.

 

Erste Eindrücke von Trincomalee

Die Fahrt dauerte knapp zweieinhalb Stunden. Verglichen mit unserer Anreise nach Sigiriya war das fast schon entspannt. Unser Ziel war Trincomalee, eine alte Hafenstadt, die schon seit Jahrhunderten ein bedeutender Ort für Handel, Religion und Kultur ist.

Bevor wir nach Uppuveli zu unserer Unterkunft weiterfuhren, hielten wir in der Stadt selbst. Auf der Halbinsel Fort Frederick besuchten wir das berühmte Hindu-Heiligtum Thirukoneswaram. Schon der Weg dorthin war ein Erlebnis: vorbei an Rehen, die frei zwischen den alten Befestigungsmauern des Forts grasten.

Oben auf den Klippen eröffnete sich uns eine völlig neue Welt. Das Heiligtum war erfüllt von intensiven Farben, Räucherwerk und Gesängen. Überall standen Figuren und Statuen – Götter, Dämonen, Symbole – jede mit einer eigenen Geschichte. Besonders beeindruckend: die monumentale Shiva-Statue, die scheinbar den Blick weit hinaus über den Ozean richtet. Es war ein Ort voller Spiritualität, der für uns fremd und zugleich faszinierend wirkte.

 

Ankommen in Uppuveli – zwischen Enttäuschung und Traumstrand

Nach diesem ersten Eindruck von Trincomalee machten wir uns auf den Weg nach Uppuveli, einem kleinen Ort etwas nördlich der Stadt, bekannt für seinen langen, feinsandigen Strand. Unser Hotel, das „Havana Club Resort“, klang vielversprechend – zumindest auf den einschlägigen Buchungsplattformen im Internet.

Die Realität war ernüchternd. „Resort“ oder gar „Luxury“ schien in Sri Lanka ein sehr dehnbarer Begriff zu sein. Die Anlage war laut, die Zimmer einfach und nicht gerade gemütlich. Nach der Stille und Geborgenheit bei Suriya fühlte sich alles zunächst chaotisch an. Doch nachdem wir uns sortiert hatten, merkten wir: Für ein paar Nächte war es völlig ausreichend. Vor allem die Lage direkt am Meer machte vieles wett.

Und dann kam der Moment, auf den wir uns schon seit Tagen gefreut hatten: Wir liefen hinaus an den Strand von Uppuveli. Plötzlich war jede Enttäuschung wie weggeblasen. Vor uns lag eine tropische Bilderbuchszenerie: ein weiter, palmengesäumter Strand, feiner weißer Sand, das Türkis des Indischen Ozeans, sanfte Wellen. Ein Ort, der wie gemacht war, um einfach nur zu sein.

 

Unser Strandleben in Uppuveli

Schon am ersten Tag fanden wir eine kleine Strandbar, die schnell zu unserem Stammlokal wurde: das „Your Choice“. Unter Palmen saßen wir an einem Holztisch, bestellten frische King Coconuts für die Kinder, und tauchten ein in eine entspannte Atmosphäre, begleitet von Reggae-Musik.

Die Tage liefen von da an fast immer gleich – und genau das war so schön. Vormittags frühstückten wir irgendwo am Strand oder in einem Café. Danach ging es an „unseren“ Platz im Sand. Zwischendurch sprangen wir ins Meer, bestellten etwas zu essen oder einen frischen Saft, lasen, spielten mit den Kindern oder ließen einfach die Seele baumeln.

Abends machten wir einen kurzen Stopp im Hotel, duschten den Sand ab und spazierten dann zum Food-Market von Uppuveli. Dort gab es eine riesige Auswahl: von Pizza über Sushi bis hin zu lokalen Spezialitäten. Es war ein Ort voller Leben, voller Backpacker und junger Reisender – und auch wir fühlten uns hier pudelwohl.

Den Tag rundete fast immer ein nächtlicher Spaziergang am Strand ab. Barfuß im Sand, begleitet vom Rauschen der Wellen, spürten wir, wie gut uns diese Auszeit tat.

 

Ein Geburtstag am Meer

Ein besonderer Höhepunkt war Mathildas 10. Geburtstag am 14. August. Schon in Sigiriya hatte sie den Wunsch geäußert, diesen Tag am Strand feiern zu dürfen – und genau so machten wir es.

Der Tag begann im „Café on the 18th“, wo es mit Abstand das beste Frühstück gab. Banana-Pancakes, frischer Wassermelonensaft, Avocado-Toast, Poached Eggs – und als Überraschung schenkte das Team Mathilda einen Brownie mit Eiscreme. Ihr Strahlen war unbezahlbar.

Den Rest des Tages verbrachten wir, wie es sich für einen perfekten Geburtstag am Meer gehört: schwimmen, spielen, entspannen. Abends ging es natürlich wieder in den Food-Market, wo wir uns einmal quer durch die Leckereien probierten. Es war ein Geburtstag, den Mathilda sicher nie vergessen wird.

 

Weiterreise nach Batticaloa

Nach drei Tagen am Strand hieß es erneut: Abschied nehmen. Uppuveli hatte uns die perfekte Mischung aus Erholung und entspanntem Strandleben geschenkt – doch die Reise sollte weitergehen.

Unser nächstes Ziel: Batticaloa, rund 140 Kilometer südlich. Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden, und als wir im „Riviera Resort“ ankamen, waren wir sofort begeistert. Anders als unser letztes „Resort“ hielt dieses, was es versprach.

Das Gelände lag direkt an der Lagune von Batticaloa, umgeben von Palmen, exotischen Bäumen und einem unglaublichen Vogelreichtum. Die Weitläufigkeit, die Ruhe und die Natürlichkeit machten diesen Ort sofort zu etwas Besonderem. Unsere Zimmer waren einfach, aber ausreichend – und vor allem sauber.

Ein Highlight: die Kokospalmen. Man musste beim Spazieren durch den Park tatsächlich aufpassen, dass einem keine Kokosnuss auf den Kopf fiel. Maximilian schaffte es schließlich, eine heruntergefallene Nuss mit viel Mühe zu knacken – und wir aßen das frische Kokosfleisch am Pool.

Auch das Restaurant des Resorts war ein Erlebnis. Wir bestellten verschiedene lokale Gerichte – Currys, Reis, Daal, Devilled usw. – und waren uns einig: Das war bisher das beste Essen unserer Reise in Sri Lanka.

 

Batticaloa – Begegnungen abseits der Touristenwege

In Batticaloa hatten wir endlich wieder Zeit, die Umgebung zu erkunden. Gleich am ersten Tag spazierten wir durch kleine Gassen bis zu einem Hindu-Tempel, der dem Gott Murugan geweiht ist. Schon von weitem hörten wir Trommeln, Gesänge und Stimmen – hier fand gerade ein mehrtägiges Tempelfest statt. Der Tempel trägt - wie viele Gebäude in Batticaloa - noch deutliche Spuren der Zerstörung durch den gewaltigen Tsunami im Jahr 2004, der auch Sri Lanka hart getroffen hat.

Wir waren die einzigen ausländischen Besucher, wurden aber sofort freundlich aufgenommen. Frauen in bunten Saris reichten uns kleine Süßigkeiten, Kinder winkten uns lachend zu. Ein Priester lud uns sogar zum gemeinsamen Mittagessen ein. Schweren Herzens lehnten wir ab, da wir uns vorgenommen hatten, den Strand zu besuchen. Doch allein die Einladung fühlte sich an wie ein Geschenk – ein Moment echter Gastfreundschaft.

Der Strand von Batticaloa präsentierte sich ganz anders als das tropische Badeparadies von Uppuveli. Schwimmen war hier keine Option – die Wellen schlugen heftig ans Ufer. Stattdessen sahen wir Fischerboote, die im Sand lagen, während ihre Besitzer im Schatten kleiner Hütten mit ihren Familien Mittagspause machten. Überall roch es nach Salz und Fisch; lange Reihen frisch gefangener Fische lagen zum Trocknen in der Sonne. Trotz der Arbeit herrschte eine entspannte, fast friedliche Stimmung.

Auf dem Rückweg begegneten wir einer alten Frau, die uns neugierig ansprach. Schnell stellte sich heraus: Sie hatte in den 1960er-Jahren als Nanny in Schottland gearbeitet und sprach noch einige Brocken Englisch. Mit strahlenden Augen erzählte sie von ihrer Vergangenheit, von den Veränderungen in Sri Lanka und von ihrem heutigen Leben. Solche Begegnungen sind es, die eine Reise unvergesslich machen – ganz ohne Sehenswürdigkeiten.

Zurück im Resort gönnten wir uns eine Abkühlung im Pool, bevor Sebastian und Maximilian am späten Nachmittag mit dem TukTuk in die Altstadt fuhren. Dort erwartete sie ein quirliges Durcheinander aus Verkehr, Märkten und kleinen Läden. Immer wieder wurden sie angesprochen: Woher kommt ihr? Gefällt euch Sri Lanka? Die Menschen schienen stolz, als wir erzählten, dass wir aus Deutschland kommen – und dass wir ihr Land als so wundervoll erleben.

Tatsächlich verirren sich nur wenige europäische Touristen an die Ostküste, und genau das macht Batticaloa besonders. Hier spürt man noch das echte Sri Lanka, ungeschminkt und herzlich.

Der Tag endete, wie er begonnen hatte – mit einem Highlight. Das Abendessen im Resort-Restaurant war erneut eine Offenbarung: frischer Fisch, würzige Currys, exotisches Gemüse. Es war das beste Beispiel dafür, dass Reisen nicht nur den Kopf, sondern auch den Gaumen bereichert.

 

Ein letzter Tag in Batticaloa

Wir haben ausgeschlafen, nur Sebastian war wie immer früh wach und nutzte den noch kühlen Morgen für einen Spaziergang durch die umliegenden Straßen – vorbei an kleinen Läden, die gerade erst öffneten, und hinauf zum Tempel, den wir zwei Tage zuvor schon besucht hatten. Diese frühen Stunden haben hier etwas ganz Besonderes: die Luft ist klarer, die Stadt wirkt verschlafen, und man begegnet fast nur den Menschen, die den Tag langsam in Gang bringen.

Nach seiner Rückkehr wartete bereits das Frühstück im Resort-Restaurant auf uns – frisch geschnittenes Obst, Omelettes, Bananapancakes, dazu Tee und Saft. Gestärkt machten sich Irene und Sebastian dann mit dem TukTuk auf den Weg zum Markt. Der Duft von Gewürzen, Früchten und Fisch hing in der Luft, Stimmen und Rufe der Händler hallten durcheinander, und an den Ständen türmten sich Mangos, Papayas, winzige Bananen, aber auch Früchte, die wir noch nie zuvor gesehen hatten. Wir ließen uns einfach treiben, ohne Plan, und saugten dieses Chaos voller Leben auf.

Nach einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt kehrten wir schließlich zurück ins Resort. Dort stand nur noch eins auf dem Programm: Chillen.

Besonders genießen wir hier unser neues „Zuhause auf Zeit“: Am zweiten Tag hatten wir ein Zimmerupgrade erhalten und wohnen seitdem im oberen Stock eines kleinen Häuschens. Von unserem großen Balkon haben wir einen wunderbaren Blick über den Park des Resorts, sehen Palmen im Wind, exotische Vögel zwischen den Ästen und manchmal sogar den Sonnenuntergang durch die Bäume. Ein stiller Rückzugsort, der uns noch ein Stück mehr das Gefühl gibt, angekommen zu sein. 

Dort stellten die Laptops auf und ließen Arbeit und Entspannung ineinanderfließen. Ein bisschen Bürokram für unser Institut war zu erledigen, Sebastian kümmerte sich um die Organisation unserer Weiterfahrt nach Arugam Bay, wo das Hotel bereits reserviert ist, während Irene schon Unterkünfte für unsere nächsten Stationen im Landesinneren suchte.

Zwischendurch sprangen die Kinder in den Pool, und wir alle genossen noch einmal diese besondere Mischung aus Ruhe und Lebendigkeit, die Batticaloa für uns so einzigartig gemacht hat.

Unsere nächste Station ist Arugam Bay, der letzte Stopp an der Ostküste. Danach zieht es uns wieder ins Landesinnere.