Hier teilen wir unsere Gedanken rund um das Thema REISEN:
ultimative Tipps, unsere Traumziele, alles, war ihr bei der Reisevorbereitung berücksichtigen solltet, usw...
Vor zehn Jahren haben wir als Familie mit drei kleinen Kindern einen aufregenden Schritt gewagt: Wir tauschten den langweiligen Urlaub gegen das Abenteuer im Wohnmobil. Was zunächst wie ein spontaner Entschluss klang, sollte sich als die beste Möglichkeit herausstellen, die weite Welt zu entdecken – gemeinsam, als Familie.
Damals war das Wohnmobil für uns das perfekte Zuhause auf Rädern. Es gab uns die Freiheit, Europa in all seiner Vielfalt zu erleben, ohne die Geborgenheit und den Komfort zu verlieren, die wir zu Hause schätzten. Wir fuhren durch malerische Dörfer in Italien, schlenderten an den Stränden Frankreichs entlang und bestaunten die unberührte Natur Schwedens. Und das Beste daran war, dass wir all diese Erlebnisse nicht nur als Einzelpersonen sammelten, sondern als Familie. Die enge, fast intime Atmosphäre im Wohnmobil schuf einen Raum für gemeinsame Erlebnisse, tiefe Gespräche und das Teilen von kleinen und großen Momenten.
Doch wie das Leben so spielt, verändert sich alles mit der Zeit. Zu den unbeschwerten Tagen des Entdeckens kamen auch Herausforderungen. Denn das Reisen auf engem Raum hat seine Tücken – vor allem mit Kindern. Ein Wohnmobil ist nun einmal nicht die weitläufige Villa, und der Raum, der uns anfangs als großzügig erschien, wird mit der Zeit zunehmend enger. Das ständige Aufeinandertreffen von Bedürfnissen und Wünschen – all das kann durchaus zu Spannungen führen. Doch trotz dieser Hürden gab es für uns nichts Schöneres, als gemeinsam neue Orte zu entdecken und miteinander zu wachsen.
Aber so, wie das Leben nie stillsteht, tun es auch unsere Kinder nicht. Unsere kleinen Abenteurer sind heute groß – und mit dem Wachstum kam der Wunsch nach mehr Freiraum, nach eigenen Rückzugsorten, nach Privatsphäre. Plötzlich sind wir nicht mehr zu fünft in einem kleinen Raum, sondern jeder hat eigene Interessen, Hobbys und Bedürfnisse. Der Platz, der uns früher genügt hat, wird nun zum engsten Raum der Welt. Die Kinder möchten nicht mehr so oft mit uns zusammen im Fahrzeug sitzen, und auch die Ruhe, die wir früher genossen haben, wird hin und wieder von der Sehnsucht nach persönlichem Raum übertönt.
Es ist eine Phase, die für uns alle eine Umstellung bedeutet, aber auch eine, die wir mit Verständnis und Akzeptanz begegnen. Alles hat seine Zeit. Die Zeit des engen Zusammenlebens auf engem Raum hat uns geprägt, uns zu einer noch engeren Familie gemacht. Wir haben uns gegenseitig besser kennengelernt, unsere Bedürfnisse und Wünsche erkannt und respektiert. Doch die Kinder wachsen, und mit diesem Wachstum verändert sich auch die Art des Reisens. Sie brauchen ihre Freiräume, ihre eigenen Erlebnisse, und auch wir als Eltern benötigen mehr Ruhe, um uns selbst wiederzufinden.
Heute reisen wir anders. Die Fahrten sind nicht mehr ausschließlich von dem engen, gemütlichen Raum eines Wohnmobils geprägt. Wir planen mehr Urlaub in Hotels, Ferienwohnungen oder Häusern, wo wir mehr Platz haben. Der Entdeckungsdrang ist jedoch geblieben, genauso wie der Wunsch, neue Orte zu sehen und Erlebnisse zu teilen. Aber auch die Freiheit, die Reiseart nach den Bedürfnissen und Wünschen aller Familienmitglieder zu gestalten, ist jetzt ein ganz wichtiger Bestandteil des Reisens geworden.
Und trotzdem wissen wir: Diese Zeit des Wohnmobilreisens war etwas ganz Besonderes. Sie war intensiv, verbindend und hat uns als Familie auf eine Art und Weise zusammengebracht, die wir nie wieder erleben werden. Jetzt, da die Kinder älter werden, wissen wir, dass es völlig in Ordnung ist, wenn sich die Art, wie wir reisen, verändert. Denn – und das ist der wichtigste Gedanke – alles hat seine Zeit. Und jede Zeit hat ihre eigene Schönheit.